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Haus am Hang

Das Haus am Hang in Radevormwald ist eines unser bisher spannendsten Projekte. Hier haben die Bauherren wirklich alles was als nachhaltig und ressourcenschonend gilt angepackt und umgesetzt.

Das Grundstück galt beim Zeitpunkt des Kaufes als unbebaubar. Nachbarn die dort in den 1970er und 1980er Jahren gebaut haben, sowie alle bis zu dem Zeitpunkt angefragten Bauunternehmer warten überzeugt das hier nur mit enorm hohen Erdbewegungen und gewaltigen Mengen an Beton gegründet werden kann. Genau dies wollten die Bauherren nicht! Sie hatten gute Erfahrungen mit Schraubfundamenten an ihrem Tiny-House gemacht und wollten für Ihr Traumhaus ebenso vorgehen. Es sollte wenn möglich völlig betonfrei gegründet werden!

Es begann der Planungsprozess und in Abstimmung mit dem Statiker, den Schraubfundamenteherstellern und den Geogutachtern konnte ein Gründungskonzept entwickelt werden, welches lediglich den eh notwendigen kleinen Hausanschlussraum unterhalb der Wohnebene in Beton vorsieht. Alles andere konnte über Schraubfundamente und eine Stahl-Skelett-Konstruktion abgefangen werden.

Das Wohnhaus selbst sollte selbstverständlich eine strohgedämmte Hülle bekommen! Idealerweise selbst gebaut. Kurzerhand wurde seitens der Bauherren die Ausbildung zum Strohballenbauer gebucht und bei der Biwena in Verden umgesetzt.

Nachdem der Entwurf Stand konnte man sich nach Fenstern umsehen. Da neue Fenster teuer sind und es eh ökologischer ist gebrauchte oder Ausschussware zu verwenden, konnten von einem insolventen Bauvorhaben, wo die Fenster jedoch schon produziert waren und alle die richtigen energetischen Anforderungen erfüllten, gebrauchte Fenster geholt werden. Der Entwurf wurde entsprechend der nun neuen Fenstermaße angepasst und der Holzbau konnte beginnen!

Vorbereitend wurde ein Gerüst gekauft und alle Außenseiten des Gerüsts mit Regenfesten Bahnen verhangen. So konnte auch an der Außenfassade gearbeitet werden ohne das die Strohkonstruktion leiden musste.

Nach dem das Holztragwerk innerhalb von wenigen Tagen stand, wurde das Dach erstellt. Hier kamen selbstverständlich gebrauchte Dachziegel zum Einsatz!

Danach war es Zeit mit dem Strohbau zu beginnen. Die Ballen dazu waren schon rechtezeitig beim Bauern im Nachbarort bestellt und wurden nun Stück für Stück zur Baustelle gefahren und eingebaut.

Die Fenster wurden eingebaut und die Putzarbeiten konnten beginnen. Innen und Außen Lehmputz als Schutz für die Strohdämmung. Außen folgte dann noch eine Regensicherung mittels Unterspannbahnen und eine Holzfassade folgt als Abschluss.

Viel mehr kann man als Bauherr in unseren Augen nicht richtig machen!

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